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F5 BIG-IP: Der Sicherheitsvorfall 2025 und seine Folgen

Thomas Wild Cybersecurity 22. Oktober 2025

Was ist passiert?

Im Oktober 2025 hat F5 Networks bestätigt, Opfer eines hochentwickelten Cyberangriffs geworden zu sein. Ein staatlich gesteuerter Angreifer verschaffte sich über Monate hinweg Zugriff auf die internen Systeme des Unternehmens – insbesondere auf die Entwicklungsumgebung der BIG-IP-Plattform, die weltweit von mehr als 85% der Fortune-500-Unternehmen sowie von Behörden, Finanz- und Gesundheitssektor genutzt wird.​

Welche Daten wurden gestohlen?

Die Angreifer konnten Quellcode von BIG-IP sowie sensible Informationen über bis dahin nicht veröffentlichte Schwachstellen und bestimmte Konfigurationsdaten von Unternehmenskunden exfiltrieren. Zwar liegen aktuell keine Hinweise auf eine Ausnutzung oder den Missbrauch dieser Schwachstellen vor, dennoch verschafft das Know-how der Angreifer ihnen einen erheblichen technischen Vorteil. Mit dem gestohlenen Quellcode können gezielt neue Exploits entwickelt sowie Zero-Day-Lücken identifiziert werden.​

Wer ist potenziell betroffen?

Aufgrund der enormen Marktdurchdringung von BIG-IP, die in über 170 Ländern von rund 23.000 Organisationen eingesetzt wird, ist der Vorfall für die gesamte Branche besorgniserregend. Besonders alarmiert zeigen sich auch Behörden in den USA und Großbritannien, die unmittelbar nach Bekanntwerden zur Überprüfung, schnellen Inventarisierung und Patchen sämtlicher F5-Produkte und -Appliances aufgerufen haben.​

Empfehlungen und Sofortmaßnahmen

  • Sicherheitsupdates sofort einspielen: F5 hat umgehend Patches für BIG-IP, F5OS, BIG-IP Next for Kubernetes, BIG-IQ und weitere Produkte veröffentlicht.​

  • Veraltete Appliances entfernen: Besonders Systeme mit ausgelaufenem Support sind anfällig und sollten aus dem Netz genommen werden.​

  • Inventarisierung und härtende Maßnahmen an öffentlich erreichbaren Verwaltungsoberflächen dringend durchführen.​

  • Monitoring verschärfen: Intensive Überwachungsmaßnahmen und Log-Analysen, um Hinweise auf eine Kompromittierung zu erkennen.​

Bedeutung für die IT-Sicherheit

Der Angriff gilt als exemplarisch für die Bedrohung moderner Software-Lieferketten und zeigt, wie kritisch Kenntnisse über Quellcode und ungepatchte Schwachstellen für Cyberkriminelle sind. Insbesondere gezielte, staatlich unterstützte Angriffe erhöhen das Risiko für komplexe Exploits und Zero-Day-Angriffe auf Unternehmen jeder Größe. Die Reaktion der Sicherheitscommunity und der Behörden wird als dringend und angemessen bewertet – sie mahnt aber auch zur nachhaltigen Stärkung von Patch-Management und zum Schutz von Entwicklungssystemen.

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Threat Intelligence Automation: Zwischen Effizienz und Risiko - Ein Praxisleitfaden für IT-Security-Profis

Thomas Wild Cybersecurity 22. Oktober 2025

Die Automatisierung von Threat Intelligence (TI) hat sich in den letzten Jahren von einem "Nice-to-Have" zu einem kritischen Baustein moderner Cybersecurity-Strategien entwickelt. Während Unternehmen täglich mit einer exponentiell wachsenden Anzahl von Bedrohungsdaten konfrontiert werden, verspricht die Automatisierung eine effiziente Lösung für die Verarbeitung und Analyse dieser Informationsflut. Doch wie jede Technologie bringt auch die TI-Automatisierung erhebliche Risiken mit sich, die oft übersehen werden.​

Die Verlockung der vollständigen Automatisierung - Warum Automatisierung unwiderstehlich erscheint

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 95% aller erfolgreichen Cyberangriffe werden auf menschliche Fehler zurückgeführt, während manuelle Threat-Analysen eine Falsch-Positiv-Rate von 22% aufweisen. Automatisierte Systeme versprechen hier Abhilfe durch maschinelle Lernverfahren, die Angriffsmuster erkennen und IOCs (Indicators of Compromise) in Echtzeit verarbeiten können.​

Moderne STIX/TAXII-Implementierungen ermöglichen es beispielsweise, dass ein von einer Sandbox erkannte Malware-Hash automatisch an alle Sicherheitskomponenten im Netzwerk weitergegeben wird - von Firewalls über Proxies bis hin zu E-Mail-Gateways. Diese nahtlose Integration verspricht eine proaktive Verteidigung ohne menschliche Intervention.​

Die Effizienzversprechen

Threat Intelligence Platforms (TIPs) wie ThreatConnect und Recorded Future nutzen KI-gestützte Analytik, um massive Datenvolumina aus dem Dark Web, technischen Quellen und Kundendaten zu verarbeiten. Die Automatisierung verspricht:​

  • Geschwindigkeit: Echtzeit-Bedrohungserkennung und -reaktion​

  • Skalierbarkeit: Verarbeitung von Millionen von IOCs ohne zusätzliche Personalressourcen

  • Konsistenz: Eliminierung menschlicher Fehler bei der Datenverarbeitung​

Die versteckten Gefahren der TI-Automatisierung

Das False-Positive-Dilemma

Die größte Gefahr automatisierter Threat Intelligence liegt paradoxerweise in ihrer vermeintlichen Stärke: der Geschwindigkeit. Wenn Threat-Intelligence-Feeds von minderer Qualität automatisiert verarbeitet werden, beschleunigt dies nicht die Sicherheit, sondern das Versagen.​

Studien zeigen, dass 45-49% aller Sicherheitsalarme False Positives sind. Bei vollautomatisierter Verarbeitung führt dies zu:​

  • Blockierung legitimen Traffics basierend auf falschen Indikatoren​

  • Alert Fatigue bei Sicherheitsteams durch Informationsrauschen​

  • Verzögerter Reaktion auf echte Bedrohungen durch Überlastung mit irrelevanten Alarmen​

Kontextverlust und mangelnde Situationsbewertung

Automatisierte Systeme fehlt die menschliche Intuition zur Bewertung des Risikos und der Wichtigkeit spezifischer Alarme. Ein erfahrener Security-Analyst kann zwischen verdächtigen, aber harmlosen Aktivitäten und echten Bedrohungen unterscheiden - eine Fähigkeit, die aktuelle KI-Systeme noch nicht zuverlässig replizieren können.​

Das Adversarial AI-Problem

Angreifer entwickeln zunehmend Methoden, um automatisierte Erkennungssysteme zu umgehen oder zu täuschen. Adversarial Attacks können KI-Modelle dazu bringen, ungenaue oder irreführende Ergebnisse zu produzieren - ein besonders kritisches Problem im Cyber Defense-Bereich.​

Spezifische Risiken in der Praxis

Bias und Datenqualitätsprobleme

KI-Modelle können Verzerrungen aus ihren Trainingsdaten übernehmen und perpetuieren, was zu verfälschten Threat-Analysen führt. Die Funktionsfähigkeit ist außerdem von der Verfügbarkeit hochwertiger Daten abhängig - ein Problem in der Threat Intelligence, wo Informationen oft sensibel oder schwer zugänglich sind.​

Überabhängigkeit und Kompetenzverlust

Die Automatisierung kann zu einer gefährlichen Selbstzufriedenheit führen, bei der Organisationen glauben, vollautomatisierte Systeme würden jede Bedrohung erfassen. Dies resultiert in:​

  • Reduzierung menschlicher Expertise in der Organisation​

  • Unfähigkeit zur Behandlung von Zero-Day-Bedrohungen, die auf unbekannten Signaturen basieren​

  • Stagnation durch reaktive statt proaktive Sicherheitsstrategien​

Komplexität und neue Angriffsvektoren

Die Implementierung und Wartung automatisierter Sicherheitstools kann zusätzliche Komplexität einführen und neue Schwachstellen schaffen. Interoperabilitätsprobleme zwischen verschiedenen automatisierten Tools können zu Sicherheitslücken führen, wenn sie nicht korrekt verwaltet werden.​

Best Practices für sichere TI-Automatisierung

Human-in-the-Loop-Ansätze implementieren

Anstatt auf vollständige Automatisierung zu setzen, sollten Organisationen einen ausgewogenen Ansatz verfolgen, der menschliche Expertise mit maschineller Effizienz kombiniert. Dies umfasst:​

  • Kontinuierliche Überwachung automatisierter Prozesse durch qualifizierte Analysten

  • Regelmäßige Validierung von KI-Entscheidungen durch menschliche Experten

  • Eskalationsmechanismen für komplexe oder ungewöhnliche Fälle

Qualitätskontrolle der Datenquellen

Die Grundlage jeder erfolgreichen TI-Automatisierung liegt in hochwertigen Threat-Intelligence-Feeds. Organisationen sollten:​

  • Feeds mit starken Überprüfungsprozessen priorisieren​

  • Kontextuelle Anreicherung implementieren, um False Positives zu reduzieren

  • Regelmäßige Bewertung der Feed-Qualität und -Relevanz durchführen

Implementierung mehrstufiger Verteidigung

Eine robuste TI-Automatisierung sollte Teil einer mehrschichtigen Sicherheitsstrategie sein. Dies beinhaltet:​

  • Redundante Erkennungsmechanismen für kritische Bedrohungen

  • Manuelle Überprüfungsprozesse für hochriskante Entscheidungen

  • Regelmäßige Penetrationstests zur Bewertung der Wirksamkeit automatisierter Systeme

Fazit: Der Weg zur intelligenten Automatisierung

Threat Intelligence Automatisierung ist kein Allheilmittel, sondern ein mächtiges Werkzeug, das mit Bedacht eingesetzt werden muss. Die Zukunft liegt nicht in der vollständigen Automatisierung, sondern in der intelligenten Kombination menschlicher Expertise mit maschineller Effizienz.​

Erfolgreiche Organisationen werden diejenigen sein, die Automatisierung als Verstärker menschlicher Fähigkeiten nutzen, nicht als deren Ersatz. Durch sorgfältige Implementierung, kontinuierliche Überwachung und regelmäßige Anpassung können die Vorteile der TI-Automatisierung genutzt werden, während die damit verbundenen Risiken minimiert werden.

Die Botschaft ist klar: Automatisieren Sie intelligent, nicht blind. Denn in der Cybersecurity kann eine falsche Automatisierung schlimmer sein als gar keine Automatisierung.

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Microsoft Teams zur Verfolgung der Büroanwesenheit von Mitarbeitern via WLAN

Thomas Wild Cybersecurity 22. Oktober 2025

Microsoft wird im Dezember 2025 eine umstrittene neue Funktion einführen, die automatisch die Arbeitsstandorte von Mitarbeitern erkennt und aktualisiert, wenn diese sich mit den Wi-Fi-Netzwerken ihrer Organisation verbinden, was Arbeitgebern möglicherweise einen beispiellosen Einblick gewährt, ob Mitarbeiter während Rückkehr-ins-Büro-Anordnungen tatsächlich im Büro sind.

Die Funktion, die mit der Microsoft 365 Roadmap ID 488800 verknüpft ist, wurde mehrfach von ihrem ursprünglichen Zieldatum im September 2025 verschoben und wird nun Anfang Dezember 2025 mit der Einführung beginnen und Mitte Dezember abgeschlossen sein. Der Zeitpunkt fällt mit einem breiteren Vorstoß von Unternehmen für Rückkehr-ins-Büro-Richtlinien und wachsenden Bedenken hinsichtlich Mitarbeiterüberwachung am Arbeitsplatz zusammen.

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Militäreinsatz & Eliteeinheiten: Israels Erfolgsmodell in der Cyberabwehr 2025

Thomas Wild Cybersecurity 25. August 2025

Wenn es weltweit einen Cybersecurity-Vorreiter gibt, dann ist es Israel – und das liegt nicht zuletzt an der engen Verzahnung zwischen Militär, Technologie und Gesellschaft. Der Schlüssel: Hochspezialisierte Eliteeinheiten und ihr nachhaltiger Einfluss auf Innovation und Resilienz.

Unit 8200: Die Talentschmiede im Cyberkrieg

Im Zentrum der israelischen Cyberstrategie steht die berühmte Eliteeinheit „Unit 8200“. Diese Abteilung des Militärs gilt als Kaderschmiede für technische Exzellenz und produziert seit Jahrzehnten Experten, die schon während ihres Wehrdiensts an modernster Signals Intelligence (SIGINT), Abwehr gegen Cyberangriffe und sogar an offensiven Cyberoperationen arbeiten. Die Ausbildung ist hochselektiv – und eröffnet jungen Talenten Zugang zu modernster Technologie, realen Bedrohungsszenarien und der Zusammenarbeit mit internationalen Partnern.

Viele der heutigen Top-Gründer und -Ingenieure von israelischen Cybersecurity-Start-ups kommen direkt aus Unit 8200 oder verwandten Militäreinheiten. Das „Alumni-Netzwerk“ sorgt für einen ständigen Transfer von militärischem Know-how in die Wirtschaft – ein Grund, warum israelische Firmen bei AI-Security, Cloud-Schutz und quantensicherer Verschlüsselung weltweit führend sind.

Militärische Innovation als Alltagsgeschäft

Neben Unit 8200 spielt die C4i-Direktion (Command, Control, Communications, Computers & Intelligence) eine zentrale Rolle bei der Vernetzung von Sensoren, Waffensystemen und Echtzeitkommunikation. Hier entstehen Lösungen zur Abwehr gezielter Angriffe, für sichere Informationen im Einsatz und zur Steuerung von Drohnen- und Luftabwehrsystemen.

Regelmäßig führt das israelische Militär groß angelegte Cyberübungen und internationale Hackathons durch. Dabei werden komplexe, realitätsnahe Bedrohungsszenarien durchgespielt – von Sabotageversuchen über die Gefährdung kritischer Infrastrukturen bis hin zu hybriden Angriffen, bei denen IT und physische Angriffe kombiniert werden.

Ein Highlight: Das IDF-Cloudnetz, das seit Ende 2023 im Regelbetrieb läuft. Innerhalb weniger Monate konnten über 3Millionen Angriffsversuche erfolgreich abgewehrt und Threat Intelligence in Echtzeit verarbeitet werden – ein Paradebeispiel für die Wirksamkeit der militärischen IT-Strukturen.

Vom Dienst an der Front ins Start-up-Büro

Was Israel besonders macht, ist der nahtlose Übergang von der militärischen in die zivile Cyberlandschaft. Wer seinen Dienst in einer Eliteeinheit beendet, findet sofort Anschluss in der boomenden Tech-Branche. Ob als Gründer, Entwickler oder Technologietransfer-Manager: Das Praxiswissen gelangt schnell in marktfähige Produkte und revolutioniert mit Innovationen wie Zero-Trust-Architekturen, AI-gesteuerter Angriffserkennung oder quantensicherer Authentifizierung die globale Branche.

Internationale Strahlkraft und Zusammenarbeit

Israels Eliteeinheiten sind nicht nur technologische Innovationstreiber, sondern auch Diplomatenschulen: Ehemalige Militärs bauen Partnerschaften mit den Cyberabwehrkräften der EU, den USA und des asiatisch-pazifischen Raums. Information Sharing, gemeinsame Übungen und Standardentwicklung verstärken die Resilienz gegenüber neuen und komplexen Bedrohungen.

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Trends 2025: Wie KI und Quantencomputer die militärische IT-Sicherheit herausfordern

Thomas Wild Cybersecurity 18. August 2025

Die Cybersicherheit steht 2025 an einem Scheideweg – getrieben von technologischen Quantensprüngen, wachsender Vernetzung und einer sich ständig wandelnden Bedrohungslage. Für Militär, öffentliche Verwaltung und kritische Infrastruktur ist es essenziell, den Blick auf kommende Trends zu richten und Konsequenzen für die eigene Verteidigungsstrategie zu ziehen.

Autonome KI-Agenten – Booster oder Schwachstelle militärischer IT?

Schon im Jahr 2025 greifen KI-Agenten tief in unsere digitale Welt ein. Gartner prognostiziert, dass ab 2028 rund 15% aller täglichen Arbeitsentscheidungen von autonomen KI-Agenten getroffen werden. Im Verteidigungsumfeld kann das zu deutlichen Effizienzgewinnen führen – von automatisierter Lagebeurteilung über Simulationssteuerung bis hin zu vorausschauender Wartung.

Doch gerade im Militär besteht auch ein enormes Risiko: Was, wenn ein fehlgesteuerter KI-Agent sensible Daten unautorisiert weitergibt? Was, wenn feindliche Akteure gezielt trainierte KI übernehmen, manipulieren oder mit Fehlparametern füttern? Noch fehlt es an Standards und grundlegenden Sicherheitsvorkehrungen in der Entwicklung und Überwachung dieser Agenten. Cybersecurity muss künftig von Beginn an innerhalb der KI-Entwicklung mitgedacht werden, sonst drohen neue Datenlecks, fatale Fehlentscheidungen oder sogar die Gefährdung von Operationen.

Quantencomputer – Die nächste Kryptografie-Revolution

Die Post-Quanten-Kryptographie zählt zu den brisantesten Themen der nächsten Jahre. Quantencomputer könnten schon bald klassische Verschlüsselungsverfahren überwinden – mit massiven Folgen für die Sicherung von Kommunikationsnetzen, sensiblen Einsatzdaten und strategischen Planungen im Verteidigungssektor. Militärische Organisationen müssen jetzt die Einführung von quantenresistenten Algorithmen vorbereiten, um nicht plötzlich „nackt“ dazustehen, wenn ein Quantencomputer herkömmliche Schlüssel binnen Sekunden knackt.

Der Weg dorthin führt über nationale und europäische Initiativen, etwa die Entwicklung von Standards, Migration bestehender Systeme und die Ausbildung von Spezialisten, die beide Welten – klassisch und quantenresistent – verstehen und implementieren können.

Zusammenarbeit, Standards und neue Konzepte

Kein Akteur kann das komplexe Zusammenspiel von KI, Quantencomputing und global vernetzen Angreifern allein absichern. Die Zukunft der militärischen IT-Sicherheit verlangt enge Kooperation – innerhalb nationaler Behörden, europaweit, mit der NATO und Industriepartnern. Übergreifende Standards und Frameworks werden unabdingbar, damit KI-Agenten sicher kommunizieren können und neue Kryptographie übergreifend greift.

Initiativen wie IPSIE (Interoperability Profiling for Secure Identity in the Enterprise) zeigen, wohin der Weg geht: Weg vom Einzellösungsdenken, hin zu offenen Ökosystemen und Integrationsfähigkeit als Priorität für den Cyberschutz.

Fazit: Technologischer Vorsprung braucht Security by Design

Wer militärische IT-Sicherheit 2025 denkt, muss KI und Quantencomputing als Motoren wie als Gefahrenquelle verstehen – und vom ersten Entwicklungsschritt an integrierte Sicherheitskonzepte leben. Nur so lässt sich der Vorsprung halten und die Souveränität Europas im digitalen Raum nachhaltig schützen.

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Locked Shields 2025: Deutschlands Cyber-Elite siegt gemeinsam mit Singapur

Thomas Wild Cybersecurity 16. August 2025

Ein historischer Sieg für den internationalen Schulterschluss im Cyberraum: Das deutsch-singapurische Team hat die weltweit größte Cyberverteidigungsübung „Locked Shields 2025“ gewonnen und damit seine Spitzenposition in der Cyberabwehr eindrucksvoll bestätigt.

In Kalkar kamen rund 200 Expertinnen und Experten zusammen – darunter moderne Cyber-Soldaten, Reservisten, IT-Spezialisten und Führungskräfte aus Bundeswehr und Zivilgesellschaft. Die Teamleitung lag in diesem Jahr bei den Partnern aus Singapur, die ihre wertvollen Erfahrungen aus dem indopazifischen Raum einbrachten und mit deutschen Spezialisten gemeinsam die Infrastruktur verteidigten.

Besonders hervorzuheben ist die Rolle der Reservistenkameradschaft (RK) 01 Cyber-Sicherheit Bremen. Hier leiteten Reservisten Schlüsselbereiche wie die Sicherung von Webapplikationen und die Stabilität der Strom- und Wasserversorgung. Die Angriffsszenarien waren praxisnah: Was passiert, wenn Onlinebanking ausfällt, Navigationsdienste gestört oder die Kommunikation lahmgelegt wird?

Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte vor Ort die Bedeutung solcher Übungen: „Angriffe auf Bundesbehörden, kritische Infrastruktur, zivile Unternehmen und die Bundeswehr nehmen täglich zu. ‚Locked Shields‘ schärft unsere Abwehrfähigkeiten und stärkt die internationale Zusammenarbeit.“

Kern der Übung ist der Wettbewerb – ein „Red Team“ attackiert fiktive staatliche und kritische Infrastrukturen, das „Blue Team“ wehrt die Angriffe in Echtzeit ab. Über 4.000 Fachleute aus 37 Ländern testeten hochaktuelle Bedrohungen, von Cyberangriffen bis Desinformation. Der diesjährige Erfolg unterstreicht: Nur durch Kooperation zwischen Militär, Wirtschaft, Forschung und internationalen Partnern bleibt unsere digitale Verteidigung schlagkräftig.

Trotz des Erfolgs warnen Experten, dass Deutschland weiterhin politischen und wirtschaftlichen Nachholbedarf hat. Die Technik ist da, jetzt braucht es entschlossene Strategien und nachhaltige Investitionen, um Europas digitale Souveränität auch langfristig zu sichern.

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„Wir lernen viel voneinander“ – Verteidigungsminister Pistorius bei Locked Shields 2025

Thomas Wild Cybersecurity 16. August 2025

Über 3.500 Cyber-Profis aus 37 Ländern, ein fiktives Krisengebiet namens „Berylia“ – und mittendrin die Bundeswehr gemeinsam mit internationalen Partnern: Die NATO-Übung „Locked Shields“ ist ein Leistungstest für den Ernstfall im Cyberkrieg.

Verteidigungsminister Boris Pistorius besuchte am 29. April 2025 das digitale Großmanöver in Kalkar. Die Messehalle war dunkel, die Anspannung greifbar. Das deutsche Blue Team, unterstützt von rund 80 singapurischen Kolleginnen und Kollegen, verteidigte in Echtzeit kritische IT-Strukturen gegen Desinformationskampagnen, Sabotage und kombinierte Digitalattacken.

Das Szenario war zwar fiktiv, die Gefahr aber real wie nie. „Die Verteidigung gegen hybride Bedrohungen im Cyber- und Informationsraum gelingt nur durch technisches Know-how und ressortübergreifende Zusammenarbeit“, betonte Pistorius. Denn: Im digitalen Raum gibt es keine klaren Ländergrenzen – umso wichtiger sind internationale Partnerschaften.

Besonders beeindruckte den Minister das Engagement der Teilnehmenden aus Singapur. „Wir lernen viel von Singapur und sie auch eine ganze Menge von uns“, sagte Oberst Mensching vom Zentrum für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr. Ein gelungener Wissenstransfer, der Deutschland auch für die Bedrohungen der Zukunft stärkt.

Pistorius’ Fazit: „Locked Shields hat enorme Bedeutung für die militärische und zivile IT-Security.“ Die Bundeswehr und ihre Cybertruppe sind ein zentraler Faktor der neuen nationalen Sicherheitsstrategie – und ein Garant, dass Deutschland bei internationalen Verteidigungs- und Cybereinsätzen ein ernstzunehmender Partner bleibt.

Die Erfahrung aus über einer Woche harten Trainings fließen jetzt zurück in die tägliche Arbeit – für eine resiliente, abgesicherte digitale Infrastruktur in Deutschland und Europa.

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