Ein historischer Sieg für den internationalen Schulterschluss im Cyberraum: Das deutsch-singapurische Team hat die weltweit größte Cyberverteidigungsübung „Locked Shields 2025“ gewonnen und damit seine Spitzenposition in der Cyberabwehr eindrucksvoll bestätigt.
In Kalkar kamen rund 200 Expertinnen und Experten zusammen – darunter moderne Cyber-Soldaten, Reservisten, IT-Spezialisten und Führungskräfte aus Bundeswehr und Zivilgesellschaft. Die Teamleitung lag in diesem Jahr bei den Partnern aus Singapur, die ihre wertvollen Erfahrungen aus dem indopazifischen Raum einbrachten und mit deutschen Spezialisten gemeinsam die Infrastruktur verteidigten.
Besonders hervorzuheben ist die Rolle der Reservistenkameradschaft (RK) 01 Cyber-Sicherheit Bremen. Hier leiteten Reservisten Schlüsselbereiche wie die Sicherung von Webapplikationen und die Stabilität der Strom- und Wasserversorgung. Die Angriffsszenarien waren praxisnah: Was passiert, wenn Onlinebanking ausfällt, Navigationsdienste gestört oder die Kommunikation lahmgelegt wird?
Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte vor Ort die Bedeutung solcher Übungen: „Angriffe auf Bundesbehörden, kritische Infrastruktur, zivile Unternehmen und die Bundeswehr nehmen täglich zu. ‚Locked Shields‘ schärft unsere Abwehrfähigkeiten und stärkt die internationale Zusammenarbeit.“
Kern der Übung ist der Wettbewerb – ein „Red Team“ attackiert fiktive staatliche und kritische Infrastrukturen, das „Blue Team“ wehrt die Angriffe in Echtzeit ab. Über 4.000 Fachleute aus 37 Ländern testeten hochaktuelle Bedrohungen, von Cyberangriffen bis Desinformation. Der diesjährige Erfolg unterstreicht: Nur durch Kooperation zwischen Militär, Wirtschaft, Forschung und internationalen Partnern bleibt unsere digitale Verteidigung schlagkräftig.
Trotz des Erfolgs warnen Experten, dass Deutschland weiterhin politischen und wirtschaftlichen Nachholbedarf hat. Die Technik ist da, jetzt braucht es entschlossene Strategien und nachhaltige Investitionen, um Europas digitale Souveränität auch langfristig zu sichern.
Comments powered by CComment